Philipp Hartewig

Perspektive für nordische Kombination erhalten!

(Berlin/ Oberwiesenthal 02.06.2022) Derzeit diskutiert das IOC über die Zulassung der Nordischen Kombination für Frauen zu den Olympischen Spielen. Auf Grundlage der Gleichberechtigungsagenda, die das IOC im Reformprogramm 2020 verabschiedet hat, forciert das Olympische Komitee die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und strebt disziplinübergreifend einen Frauenanteil von 50 Prozent an. Am 24. Juni 2022 entscheidet das IOC in Lausanne, ob auch die Kombinierinnen in das Olympische Programm aufgenommen werden. Die Nichtberücksichtigung könnte zu einer kompletten Streichung der Sportart von den Olympischen Spielen führen, was auch die erfolgreiche Medaillenausbeute deutscher Athleten konterkarieren würde.

Der mittelsächsische Bundestagsabgeordnete Philipp Hartewig, sportpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sieht den Fortbestand der Sportart in Gefahr:

„Die Nordische Kombination steht aktuell am Scheideweg. Diese traditionelle Sportart hat Strahlkraft in die Sportwelt, aber auch in die Wintersportregionen in Deutschland. Um eine der sechs Sportarten, die seit jeher zum olympischen Wintersportprogramm gehört, darf es keine Diskussionen geben. Anderenfalls steht die gesamte Sportart Nordische Kombination durch weniger Medienpräsenz und finanziell höhere Belastung bei Athleten und Athletinnen vor dem Aus. Viel wichtiger ist es dabei, die Wertigkeit des Bundesstützpunktes Oberwiesenthal nachhaltig zu erhalten. Er ist ein besonderes Aushängeschild für Sachsens Sportlandschaft.“

Patrick Burkhardt, Koordinator des Bundesstützpunktes „Ski nordisch“ in Oberwiesenthal, stellt fest:

„Für viele der sächsischen Wintersportvereine ist die Nordische Kombination ein fester Bestandteil des aktiven Vereinslebens und eine Kernsportart des Wintersports. Gleiches gilt auch für unseren Bundesstützpunkt, an welchem die Trainingsgruppen der Nordischen Kombination eine starke und erfolgreiche Disziplingruppen, allen voran mit Eric Frenzel und Terence Weber, bilden.

Es wurden in den letzten Jahren seitens der Skivereine, des Stützpunktes, der Skiverbände und auch durch die  Wettkampfveranstalter viel unternommen, um den Damenbereich der Disziplin Stück für Stück auf zubauen. So fanden beispielsweise die ersten Damenrennen im Rahmen des Sommer Grand Prix in Oberwiesenthal statt bzw. eine erste Mixed Team Entscheidung zur Junioren Weltmeisterschaft 2020.

Daher und da die Nordische Kombination tief verwurzelt im Wintersport sowie der olympischen Geschichte ist, können wir die nun aktuellen Diskussionen nicht nachvollziehen. Die Hoffnung der Sportler und Vereine ist ganz klar, dass die Nordische Kombination weiterhin fester Bestandteil der olympischen Familie bleibt und Damen ebenso die Möglichkeiten erhalten werden, bei Olympischen Spielen an den Start gehen zu können.“